Google Analytics 4 richtig konfigurieren
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Wie läuft es bei dir mit der Konfiguration von Google Analytics 4? Wenn es um die Implementierung des neuen Tracking-Tools von Google geht, kann es schon mal recht komplex werden. Auf der Basis des Artikels von OnlineMetrics möchten wir dir zwei Top-Tipps mit auf den Weg geben, um deinen Analytics Account korrekt zu implementieren und konfigurieren.
Beim Einrichten und Verwenden von Google Analytics 4 – kurz GA4 – gibt es viele Einstellungen, deren Auswirkungen und Handhabungen du kennen solltest. Das meinen auch unsere Experten Alexander Holl (GA4) und Martin Schirmbacher (Fachanwalt für IT-Recht). Aus diesem Grund haben sich die beiden zwei Tipps zur GA4-Konfiguration ausgesucht und für euch betriebswirtschaftlich und juristisch näher angeschaut.
1. Schaue dir die Datenaufbewahrungsfrist an
Der Zeitraum für die Datenaufbewahrung ist standardmäßig auf zwei Monate eingestellt. Diese Limitierung wirkt sich auf deine Datenanalyse bei den erweiterten Berichten im Abschnitt “Erkunden” aus, weil du nicht weiter als zwei Monate zurückgehen kannst.
Darum macht es Sinn – wenn datenschutzrechtlich nichts dagegen spricht – die Aufbewahrungsfrist für Ereignisdaten auf „14 Monate“ zu stellen und die Option „Benutzerdaten bei neuer Aktivität zurücksetzen“ eingeschaltet zu lassen.
Diese Aufbewahrungsfrist gilt übrigens nicht für Daten, die du in BigQuery (serverloses Data Warehouse auf der Google Cloud Platform) speicherst. Auf diese Daten kannst du möglicherweise für immer zugreifen.
Experteneinschätzung von Alexander Holl
Alexander ist Gründer und Gesellschafter der 121WATT GmbH und unser Spezialist für SEO und Google Analytics 4.
“Wie ihr jetzt wisst, lässt sich die Datenaufbewahrungsfrist nach einem Wechsel auf eine neue GA4-Property (lese mehr zur Migration auf GA4) auf maximal 14 Monate einstellen. Im Vergleich dazu waren es bei der alten UA-Property bis zu 50 Monate. Diese Möglichkeit gibt es nur noch, wenn du auf die bezahlte GA4-360-Property umsteigst. Noch einmal zur Wiederholung: Die Einstellung für die Datenaufbewahrung hat keine Auswirkungen auf die standardmäßig zusammengefassten Berichte (einschließlich primärer und sekundärer Dimensionen) in der GA4-Property. Diese Einstellung wirkt sich nur auf Berichte zur explorativen Datenanalyse aus.
Hier meine drei Tipps für dich:
Tipp 1: Mach einen großen Teil deiner Analysen in den „Standardberichten“ und setze dich mit den Möglichkeiten der Individualisierung deiner Berichte über die Mediathek auseinander. Detaillierte Infos dazu erhältst du auch beim Google Support.
Tipp 2: Überlege, welche Analysen in der explorativen Datenanalyse Sinn ergeben. Das sind zum Beispiel:
- Zeiträume: Analysen, die auf kürzere Zeiträume Sinn ergeben, weil du häufig Änderungen bzw. Anpassungen vornimmst, wie deine Google-Ads-Kampagnen oder Landingpages.
- Segmente: Segmentierte Trichteranalysen kannst du nur in der explorativen Datenanalyse machen.
- Visualisierung: Nutze alternative Visualisierungen über Kreis- oder Streudiagramme.
- Verfahren: Wenn du alternative Analyseverfahren wie Trichter- oder Kohortenanalysen brauchst. Obwohl meiner Meinung nach Kohortenanalysen bei kurzen Zeiträumen eher weniger interessant sind.
- Filter: Für Analysen, bei denen du umfangreich oder komplex (reguläre Ausdrücke) filtern musst.
Tipp 3: Integriere die BigQuery-Lösung.
Mit diesen Hinweisen solltest du optimal aufgestellt sein!”
Experteneinschätzung von Dr. Martin Schirmbacher
Rein rechtlich sieht das Martin, unser Referent für Online Marketing & Social Media Recht, so:
„Aus Sicht des Datenschutzrechts gilt: ‚Weniger ist mehr und kürzer ist besser.‘ Eine längere Speicherdauer wirft immer die Frage auf, ob die Daten zum späteren Zeitpunkt noch benötigt werden, ob sie also notwendig sind. Beruht die Speicherung datenschutzrechtlich auf einer Einwilligung der Nutzer, spricht grundsätzlich nichts gegen eine längere Speicherung. In diesen Fällen dürfen die Daten grundsätzlich bis zum Widerruf gespeichert werden.“
Auf seiner Website gibt dir Martin noch weitere Tipps zum rechtssicheren Einsatz von Google Analytics 4.
2. Definition von Zielen – wichtige Ereignisse als Conversions markieren
Die Voraussetzung zur Definition von Zielen ist, dass du in einem ersten Schritt ein Ereignis in GA4 definierst. In einem zweiten Schritt kannst du dann, nachdem du das Ereignis angelegt hast, diese unter Konfigurieren > Conversions als Ziel “registrieren” oder unter Konfigurieren > Ereignisse als Ziel markieren.
Zum Hintergrund: Ziele in GA4 sind anders als in Universal Analytics, denn Conversions werden in GA4 anders definiert als die Ziele in Universal Analytics.
Das Universal-Analytics-Ziel wird nur einmal in einer Sitzung gezählt, wohingegen das GA4-Conversions-Ereignis jedes Mal um eins erhöht wird, wenn das entsprechende Ereignis gezählt wird. Konkret heißt das: Ein:e Nutzer:in lädt sich in einer Sitzung fünf PDFs herunter. Du hast den Download des PDFs als Ziel definiert. In Universal Analytics hättest du eine Zielerreichung, in GA4 fünf Zielerreichungen protokolliert.
Du hast zwei Möglichkeiten, ein Ereignis als Conversion zu kennzeichnen:
- Markiere das Ereignis als Conversion auf der Registerkarte „Ereignisse“.
- Füge ein Conversion-Ereignisse direkt unter „Conversions“ hinzu, sodass ein Ereignis als Conversion-Ziel protokolliert wird.
Beide Optionen sind unten dargestellt:
Bitte beachte, dass das Conversion-Tracking nicht rückwirkend funktioniert. Die Conversion-Ereignisse kannst du in verschiedenen Berichten deiner GA4-Benutzeroberfläche analysieren. Zum Beispiel:
Du kannst jede Conversion einzeln analysieren oder über alle Conversions hinweg.
🔍 Weitere Infos und noch mehr Tipps bekommst du bei OnlineMetrics.
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